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Wie die Corona-Pandemie die Arbeitswelt verändert – Teil 4: Homeoffice und die Folgen

Vor der Corona-Pandemie war im Homeoffice zu arbeiten eine der am meisten nachgefragten Möglichkeiten der Arbeitszeitflexibilisierung. Nur wenige Arbeitgeber ermöglichten dies. Die überwiegende Mehrheit der Arbeitgeber hielten an der oftmals starren Haltung fest, dass Büroberufe nur durch Präsenz vor Ort durchführbar seien. Der Dienstleistungsgedanke gegenüber internen und externen Kunden wurde als Argumentation angeführt, ebenso wie die notwendige und schnelle Verfügbarkeit bei kurzfristigen Anfragen. Manchmal drängte sich der Verdacht auf, dass möglicherweise Misstrauen gegenüber den Arbeitnehmer*Innen der eigentliche Grund für die Ablehnung von Homeoffice-Regelungen war.

Der Frust bei Beschäftigten und Bewerber*Innen war demnach groß, wenn sich Arbeitgeber dieser Art von Work-Life-Balance verweigerten. Neidisch wurden Kolleg*Innen oder Bekannte beäugt, die im Homeoffice arbeiten durften. Und nicht selten hatte Homeoffice den Beigeschmack, dass es so etwas wie zusätzlicher Urlaub sei, nur mit dem Anschein von zu Hause zu arbeiten.

Arbeitet man im Homeoffice wirklich weniger?
Nachdem viele Unternehmen durch die Corona-Krise gezwungenermaßen die Nutzung von Homeoffice eingeführt haben und nahezu alle Beschäftigten aus Büroberufen in den Genuss gekommen sind, verschiebt sich die Sichtweise darauf, denn:

• Es finden viel mehr virtuelle Meetings und Telefonkonferenzen statt, da der Bedarf nach engem Austausch höher geworden ist
• Virtuelle Meetings beginnen schon viel früher als noch vor der Corona-Krise, denn nun hat niemand mehr einen langen Anfahrtsweg
• Die hohe Taktung und Anzahl dieser Meetings und Konferenzen lässt fast keine Zeit mehr, administrative Aufgaben zu erledigen
• Termine gehen teilweise bis in die späten Abendstunden, da niemand mehr Rücksicht auf Kolleg*Innen nehmen muss, die einen langen Heimweg haben

Zudem resultieren aus diesen vielen Meetings und Konferenzen auch viele zu erledigende Termin-Aufgaben, die pünktlich abgeliefert werden müssen. Statt ausgewogener Work-Life-Balance erleben nun viele Beschäftigte ihr Zuhause als ein Arbeitsgefängnis. Selbst zu Einkäufen zwischendurch oder in der wohlverdienten Pause ist man durch das Handy ständig erreichbar und wird auch dementsprechend frequentiert.

Beschäftigte, die sich nur schwer abgrenzen können, werden nun vor neue Herausforderungen gestellt. Denn man will ja nicht den Anschein erwecken, dass man die Arbeitszeit zu Hause nicht produktiv nutzt und das entgegengebrachte Vertrauen des Arbeitgebers missbraucht. Auch wird bei vielen nun der Wunsch wieder laut, bald zurück ins Büro und mal etwas anderes als die eigenen vier Wände sehen zu dürfen.
Natürlich soll damit auch wieder eine klare Grenze zwischen Arbeit und Privatleben hergestellt werden.

Homeoffice bedeutet, dass man anders arbeitet!
Längst nicht alle Beschäftigten hadern mit Homeoffice. Es gibt auch viele Beschäftigte, die sehr gut damit zurechtkommen und sich das auch langfristig vorstellen können. Dabei werden aber viele Fragen aufgeworfen, die von Arbeitgebern zu lösen sind:

• Wer zahlt die zusätzlich durch Homeoffice entstandenen Stromkosten?
• Wie wird die Mehrarbeit kompensiert?
• Zahlt der Arbeitgeber die notwendige zusätzliche Ausstattung, damit der Heimarbeitsplatz ergonomisch und funktional ist?
• Wie werden benötigte Büromaterialien zur Verfügung gestellt?
• Wie stellt man die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien sicher, insbesondere bei der fachgerechten Vernichtung ausgedruckter Unterlagen?
• Wie kann man neue Arbeitszeitmodelle schaffen, die für unterschiedliche Arbeitnehmer*Innen, wie zum Beispiel alleinerziehende Eltern, attraktiv sind?

Ein mögliches Beispiel wäre, dass es täglich nur einen bestimmten festgelegten Zeitkorridor gibt, in dem Arbeitnehmer*Innen für (virtuelle) Meetings präsent sind. Die restliche Zeit der gesamten Woche (auch an Wochenenden) kann von Arbeitnehmer*Innen frei genutzt werden. Primäres Ziel soll die Leistungserbringung und nicht mehr die starre Erfüllung einer festgelegten Wochenarbeitszeit sein.

Natürlich wird gerade der letzte Punkt sehr stark diskutiert und eher mit dagegensprechenden Argumenten belegt werden. Es wird insbesondere Arbeitnehmervertretungen auf den Plan rufen.
Dennoch ist es an der Zeit, sich von eingefahrenen Arbeitszeitmodellen zu lösen und neue zu etablieren, die den Beschäftigten entgegenkommen. Der Wegfall von starren Grenzen, in denen Arbeit erledigt werden muss, bietet vielen Arbeitnehmer*Innen, neue Chancen kreativ und innovativ zu arbeiten. Es heißt nicht zwingend, dass dadurch Mehrarbeit geschaffen wird, sondern lediglich, dass Beschäftigte ihre Arbeit besser mit ihren Lebensumständen vereinbaren können. Am Ende sollte das Ergebnis zählen und nicht die ausschließliche Erfüllung einer festgelegten Stundenzahl. Im Umkehrschluss schafft es die Möglichkeit für Beschäftige, sogar eine geringere Stundenanzahl zu arbeiten bzw. entstandene Überstunden nach eigenem Ermessen abzubauen, solange die Leistung erbracht wird.
Viele Fragen werden damit einhergehen, die nicht alle beantwortet werden können.
Dennoch zeigt die aktuelle Situation, dass es gerade alleinerziehende Eltern beziehungsweise Mütter sehr schwer haben, die Kinderbetreuung und die festgelegten Arbeitszeiten in Einklang zu bringen. Gerade für diese Beschäftigten wäre eine Veränderung der bisher starren Arbeitszeitregeln eine immense Entlastung. Nebenbei bemerkt, stünden somit sehr viel mehr Fachkräfte wieder zur Verfügung, denen bislang eine Rückkehr ins Arbeitsleben versagt blieb.

Homeoffice bietet viele Vorteile für alle Beteiligten!
Damit können Arbeitgeber nicht nur von der Rückkehr vieler Fachkräfte profitieren. Auch können sie durch Homeoffice-Regelungen Einsparungen, beispielsweise bei Büromieten, Stromkosten oder lokalen Nebenleistungen, wie den Kantinenzuschuss, generieren. Im Umkehrschluss könnte das eingesparte Geld sehr gut in andere wertschöpfende Maßnahmen für Beschäftigte einfließen, wie zum Beispiel:

• Zuschuss zu den Stromkosten
• Virtuelle Sport- und Entspannungskurse
• Virtuelle Weiterbildungsangebote
• Zuschüsse für Kinderbetreuung

Zudem bringen solche Veränderungen auch einige Pluspunkte mit sich, die die Vorteile für Beschäftigte und damit die Arbeitgeberattraktivität erhöhen:
• Fahrtzeiten zwischen Wohnort und Arbeitsstätte entfallen
• Geringere Fahrtkosten
• Geringere Reinigungskosten für Bekleidung
• Keine Zusatzkosten für Pausenverpflegung am Arbeitsort
• Flexiblere Arbeitszeiten
• Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
• Mehr Zeit für Erledigungen zwischendurch

Fest steht, durch Corona wurde der längst überfällige Schritt zu „New Work“ vorangetrieben. Beschäftigte sind sehr wohl in der Lage, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu arbeiten. Es zeigt auch, dass sich das Führungs- und Kontrollverhalten vieler Arbeitgeber wandeln wird und auch muss.

Bedingt durch die Geschwindigkeit bei der Umsetzung dieser vielen Veränderungen, gibt es noch einiges an Nachholbedarf, um die Bedingungen für die Beschäftigten zu optimieren. Aber auch der Mehrwert, der für alle Beteiligten daraus entstehen kann, muss in vielen Fällen noch eingehender herausgestellt werden. Dies wird für viele Unternehmen eine Aufgabe sein, die sie noch in den nächsten Monaten begleiten wird.

Möchten auch Sie sich die Vorteile, die mit den Themen Homeoffice / Arbeitsflexibilisierung einhergehen, zunutze machen? Gerne berate und begleite ich Ihr Unternehmen mit entsprechenden Konzepten. Kontaktieren Sie mich unter 0151-20102018 oder via E-Mail: kloos@mehrwert-kompetenz.de

7. Juni 2020
ArbeitsweltChange ManagementCoronaFachkräftemangelNew WorkRecruitingWerteZielgruppen
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